Luxor-Tempel
Der Tempel von Luxor war dem Reichsgott Amun,
dem König der Götter und Herrn der Throne beider Länder
geweiht. Seine Gemahlin Mut
und sein Sohn Chons wurden
hier ebenfalls sehr verehrt.
Amenophis III. ließ diesen Tempel auf den Ruinen eines Tempel
von Mentuhotep errichten. Ramses II. erweiterte dann den Tempel nach
Norden hin, fügte den großen Hof und den großen Pylon
hinzu, so dass die Anlage eine Länge von 260 m erreichte. Vor dem
Haupteingang des Tempels, dem großen Pylon standen 6 Kolossalstatuen
des Ramses II, von denen noch 2 sitzende und 2 stehende Statuen erhalten
sind. Der Eingang wurde von 2 Obelisken aus Rosengranit flankiert. Der
kleinere der beiden war 22,84 m hoch und 220 Tonnen schwer, er steht
heute in Paris auf dem Place de la Concorde. Der andere Obelisk, 25,03
m hoch und 257 Tonnen schwer, steht noch auf seinem Platz. Ursprünglich
waren die beiden Pylontürme einmal 24 m hoch. Die gewaltigen Reliefs
an der 65 m hohen Eingangsfront, zeigen Szenen aus der Schlacht bei
Kadesch, in der die beiden Großreiche der Ägypter und der
Hethiter um 1285 v. Chr. aufeinanderprallten. Diese gewaltige Schlacht
endete unentschieden, aber Ramses II. ließ hier einen entscheidenden
Sieg auf der Mauer verewigen.
Der Große Pylon öffnet sich zum Hof Ramses II. mit 57 x 51 m, der von einer Papyrussäulenhalle eingefasst wird. In der Nordecke steht ein kleiner eleganter Tempel aus der Zeit Thutmosis III. und der Göttertriade Amun, Mut und Chons geweiht war. Um diesen Tempel in diesem Hof integrieren zu können, mussten die Architekten eine bauliche Veränderung vornehmen, denn sie mussten eine Biegung nach Westen im Hof vornehmen. Der Säulengang von Amenophids III. schließt an diesen Hof an. Dieser Gang ist 52 m lang und wird von 2 Reihen zu je 7 Papyrussäulen mit 15,80m Höhe begleitet. An den Wänden befinden sich Reliefs mit Darstellungen des Opet-Festes, die von Tutanchamun und Haremhab stammen. Dieser Gang mündet in den Hof des Amenophis III., mit 52 x 46 m, der an drei Seiten von einer doppelten Säulenhalle umgeben ist. Die Südseite geht in eine Vorhalle mit 32 Papyrussäulen über. Hinter einem achteckigen Vorraum liegen der Opfersaal, der Saal der heiligen Barke, der Krönungssaal, das Geburtshaus(Mammisi) und ganz hinten das Allerheiligste.
Text von Gabriele Schwarz