Die Geschichte Ägyptens
Geschichtlicher Überblick
Frühgeschichte (Negade Kultur)
ca. 5000 v. Chr.
Ursprünglich beschränkte sich das Einzugsgebiet dieser Kultur
nur auf den Ort Negade selbst; doch weitet sie ihren Lebensraum im 5.
Jahrtausend auf das Gebiet zwischen Armant und Abydos aus, um schließlich
in ganz Oberägypten vorzuherrschen. Diese Kultur umfasst 3 große
Phasen:
Während der ersten Phase (Negade- I-Zeit) unterhält sie Handelsbeziehungen
zu der Oase Charga im Westen, ist jedoch auch im Osten bis zum Roten Meer
und im Süden bis zum ersten Katarakt bezeugt.
Während der zweiten Phase (Negade-II-Zeit) findet dann die Vereinigung
der oberägyptischen Bevölkerung statt, die später dann
zur Reichseinigung des Nordens und des Südens geführt haben
muss. Wieder ist der Handel zwischen beiden ägyptischen Landeshälften
nachgewiesen, doch sind jetzt auch weniger friedvolle Beziehungen belegt.
Sehenswert sind die Wandmalereien im Fürstengrab von Hierakonpolis,
sowie die zeitgenössische Keramik mit ihren anschaulichen Darstellungen.
Man sieht jetzt öfter Darstellungen von Barken, die mit mehreren
Rudern und Kajüten ausgestattet sind, ebenso wie Menschen und Tierdarstellungen.
Mit der Negade-III-Zeit erreicht diese Kultur ihren Entwicklungshöhepunkt
; sie untersteht nun dem Einfluss unterägyptischer Volksgruppen,
vielleicht sogar mit Kontakt zu anderen Kulturen des Vorderen Orients.
Man bemüht sich nun um eine Trennung in zwei Reiche, des oberägyptischen
mit seiner Hauptstadt Necheb in der Nähe von Edfu und des unterägyptischen
mit seiner Hauptstadt Buto bei Tell el-Farain bei Disuq.
Geschichtliche Zeit
3000 - 332 v. Chr.
Manetho ( griech. Historiker) - er lebte zwischen 323 und 245 v. Chr. hat die Geschichte des Landes in 30 Dynastien oder königliche Familien unterteilt. Beginnend mit der Einigung der beiden Reiche und abschließend mit der Ankunft Alexander des Großen in Ägypten im Jahr 332 v. Chr.
Thinitenzeit 1. und 2. Dynastie
3000 - 2705 v. Chr.
Diese Zeit ist nach der Stadt This benannt, aus der ihre Könige stammen.
Unter dem ersten König der 1. Dynastie wird hier die Stadt Memphis
gegründet. Noch ist die Hieroglyphenschrift nicht ausgeprägt,
es reichen ein paar Piktogramme (Symbole) zur Bezeichnung von Personennamen,
Erzeugnissen und Orten für die Akten und Listen aus. Zum erstenmal
wird Stein in die Ziegelbauweise integriert. In Abydos und Saqqara entstehen
die ersten königlichen Grabanlagen. In der Zeit der Reichsvereinigung
entstehen dann die ersten Flachreliefs, so auch die berühmte Narmerpalette,
die an den Sieg über Unterägypten und die Vereinigung der
beiden Länder erinnern soll.
Altes Reich 3. - 6. Dynastie
2705 - 2155 v. Chr.
Diese Epoche wir auch als das Zeitalter der Pyramiden bezeichnet.
Geistiges Zentrum ist die Stadt Heliopolis und als Hauptstadt fungiert
Memphis, die unter dem ersten König Hor-Aha ensteht. Die Bürokratie
wird ausgebaut und die Verwaltung in Memphis zentralisiert. Im Südwesten
von Kairo liegen die königlichen Nekropolen dieser Zeit, nämlich
in Saqqara, Dahschur, Giza und Abusir.
Die bekanntesten Herrscher dieser Zeit sind:
Djoser (Netjeri-chet) aus der 3. Dyn.; er ließ die Stufenpyramide von seinem großen Architekten Imhotep erbauen. Sein Nachfolger König Snofru, der Gründer der 4. Dyn ließ gleich 3 Pyramiden bauen, nämlich in Meidun und Dahschur. Seine Nachfolger die sogenannten Sonnenkönige, Cheops, Chephren und Mykerinos, die Erbauer der drei Pyramiden von Giza; sie erschufen mit Ihren Bauwerken eines der sieben Weltwunder der antiken Welt. Die großen Würdenträger und Mitglieder der königlichen Familie wurden in Mastabas oder Felsgräbern in der Nähe der Pyramiden beigesetzt, später auch in ihren Provinzen. Mit reichlich bemalten Flachreliefs versehen, werden hier Szenen aus dem täglichen Leben, sowie aus dem religiösen und funären Bereich darstellen.Erst am Ende der 5. Dyn. werden dann in den Pyramiden religiöse Texte auf den Wänden schriftlich festgehalten, die sogenannten "Pyramidentexte", die auch während der 6. Dyn noch in Gebrauch bleiben. Während der 5. Dynastie wird der Kult um den Sonnengott Re in Ägypten vorherrschend.; man errichtet in dieser Zeit die Sonnentempel bei den Pyramiden von Abusir und Saqqara Nord. Gegen Ende des Alten Reichs brechen die Beziehungen zu Nubien, Phönizien und Palästina gänzlich ab und der Untergang des Reichs ist vom Zerfall der königlichen Allmacht bestimmt
Text von Gabriele Schwarz