Die Götter von Ägypten

Die Himmlische Welt

Im Alten Ägypten war die Religion sehr komplex. Zahlreiche Gottheiten, deren Abbilder Gräber, Tempel und eine Vielzahl von Gebrauchsgegenständen zierten wurden von den Ägyptern verehrt.

Das Glaubenssytem war von Toleranz und Vielfalt geprägt und umfasste scheinbar widersprüchliche Mythen, abgesehen während der Amarnazeit. Von den Göttern gab es im jeder Region abweichende Versionen, Geschichten, die alle nebeneinander existierten. Es gibt sogar vom Schöpfungsmythos, der Erschaffung der Welt drei verblüffend verschiedene Varianten überliefert.

Die Vielen aus dem einen

Dem Glauben der Ägypter nach, sei das Leben aus der dunklen, formlosen Leere Nun, den Wassern des Chaos entstanden. Seit Anbeginn der Zeit stieg ein Erdhügel aus Nun empor, ein Ereignis das sich jährlich wiederholte, wenn das Land unter den zurückweichenden Fluten des Nil erschien. Auf diesem Hügel erschufen die Götter dann das Leben. Angeblich wurden die Tempel von Heliopolis, Hermopolis und Memphis genau dort errichtet, wo sich früher dieser Urhügel befand.

Der Sonnengott Atum galt in Iunnu genannt Heliopolis (Stadt der Sonne) als der höchste Schöpfer. Der Legende nach ging er als erster Sonnenaufgang aus einer Lotosblume hervor, die auf diesem Hügel wuchs. Atum enthielt die Lebenskraft des Universums, aus der er die Zwillingsgötter Schu und Tefnut schuf. Atum (Alles)zeugte sie aus seinem Samen. Schu und Tefnut schufen den Erdengott Geb, und die Himmelsgöttin Nut, die ihrerseits wieder 4 Kinder zeugten, bevor Schu sie trennte. Die Namen der Kinder waren Osiris, Isis, Nephthys und Seth. Danach breitete Schu den gewölbten Körper Nuts über die Erde, der nun den Himmel bildete und die Kräfte des Chaos zurückhielt. Diese neun Götter werden Ennead genannt. Nach dem griechisch Wort ennea für Neun benannt.

Das erste Leben wurde von den acht Gottheiten der Ogdoad (Griech. Okto f.Acht) geschaffen, die in den Urwässern existierten, laut den Priestern von Hermopolis. Für die Kräfte des Wassers standen Nut und sein weibliches Gegenstück Naunet; für die Unendlichkeit Heh und Hauhet; Kek und Kauket für die Dunkelheit; Amun und Amaunet für die verborgene Kraft des Lebens. Ihre gemeinsame Energie brachte den Funken des Lebens und den Urhügel hervor, aus dem die Sonne emporstieg.

Der überlieferte Mythos aus Memphis von der Entstehung der Welt beruhe auf dem schöpferischen Wort des Gottes Ptah, der den Urhügel versinnbildlichte. Ptah erdachte die Welt und erweckte alle Dinge zum Leben, indem er sie mit Namen bedachte. Laut einer Theorie wurde der Name eines Schreines des Ptah in Memphis, Hwt-ka Ptah, zum griechischen Wort "Aiguptos", aus dem sich der Name Ägypten entwickelte.

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Text von Gabriele Schwarz

Die Götter und Göttinnen Ägyptens

von Aude Gros de Beler, Aude Gros de Beler

cover Kurzbeschreibung
Dieser eindrucksvolle Bildband entschlässelt die vielgestaltige Gätterwelt des alten Ägyptens und stellt 50 Gätter, die äber Leben und Tod, Himmel und Erde, Licht und Finsternis, Ordnung und Chaos herrschen, in brillanten Farbabbildungen und sachkundigen Texten vor.
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