Die Pyramiden der 3 Sonnenkönige
Cheopspyramide (Horizont des Cheops, Achet Chufu)
Basismaß: 230,38 m Seitenlänge (heute 227,50 m)
Höhe : 146,60 m (heute nur noch 137,20 m)
Volumen: 2.585 Mio. m3 (heute 2,3 Mio. m3)
Weit weniger als 1% ihres Volumens sind Hohlräume.
Den Rest teilen sich Steine, Mörtel, Fugen und Bauschutt.
Fläche m2: 530,75 m2
Die Cheopspyramide stellt mit einer Seitenlänge von 230,38 m an der Basis
bei quadratischem Grundriss und einer einstigen Höhe von 146,60 m
die größte jemals erbaute Pyramide Ägyptens dar. Dabei
mussten ca. 2,5 Mill. Tonnen Steinmaterial im ganzen Land herbeigeschafft
werden, wobei sich die Bauzeit laut Herodot auf ca. 30 Jahre belief. Nach
Herodots Beschreibung haben ungefähr 100.000 Menschen alljährlich
3 Monate daran gearbeitet.
Wie bei allen anderen Pyramiden auch, befinden sich auf der Ostseite
die Kultbauten. Vom Taltempel blieb so gut wie nichts erhalten und der
Aufweg
zur Cheopspyramide ist nur noch aus der Luft zu erkennen. Vom Verehrungstempel
unmittelbar an der Cheopspyramide ist nur noch die Pflasterung aus schwarzen
Basaltblöcken erhalten.
Der Originaleingang ins Innere der Cheopspyramide ist an deren Nordseite (18
m über
dem Boden). Ins Innere gelangt man heute durch einen frühren Gang
den Grabräuber im Mittelalter hineingesprengt haben. Sie stießen
dabei auf das ursprüngliche Gangsystem der Cheopspyramide, was
an sich schon an ein Wunder grenzt. Der Besuchsweg führt ca. 20
m vom Eingang rechter Hand schräg nach oben durch eine niedrige
und enge Passage, die oben angekommen unmittelbar an den Fuß der
großen Galerie
mit 47m Länge und 8 m Breite mündet. Am Anfang dieser Galerie
führt ein heute ebenfalls abgesperrter Stollen horizontal in die
Mitte der Cheopspyramide zu einer weiteren Sargkammer der sog. "Königinnenkammer".
Diese Königinnenkammer liegt exakt auf der Ost-West-Zentralachse
der Pyramide. Oben befindet man sich bereits ca. 43 m über dem
Boden, direkt vor der mit Rosengranitblöcken ausgekleideten
Sargkammer. Diese Sargkammer mit Rosengranit ausgekleidet, hat die
Maße 10,45x5,20x5,8
m und vor einer ihrer Schmalseiten steht der undekorierte schlichte Sarkophag
des Pharaos, ebenfalls aus demselben Rosengranit hergestellt. Dieser
Raum
besticht durch seine Einfachheit und sein Echo. Der Sarkophag des Pharaos
steht exakt auf der Zentralachse der Cheopspyramide. Da der Sarkophag
etwas
breiter als die Kammertür ist, muss dieser schon vorher an Ort und
Stelle gebracht worden sein, während die Cheopspyramide um ihn
herum gebaut wurde.
Auch den Luftschächten, die nichts mit der Luftzufuhr zu tun hatten, muss
eine Symbolfunktion zugedacht werden. Diese Luftschächte ermöglichten
der Seele (Ka oder Ba) des Verstorbenen ins Jenseits zu den Sternen zu
fliegen, so der Glaube der alten Ägypter. Um den Druck der Sargkammer
von den darüber liegenden Gesteinsmassen zu mildern, haben die Baumeister
der 4. Dyn. fünf übereinanderliegende Entlasungskammern angelegt,
die man über die große Galerie erreichen kann. 20 m über
der Grabkammer entdeckten Ägyptologen eine weitere Grabkammer, deren
Bedeutung noch nicht bekannt ist.
Da man von der Beisetzung keine Grabbeigaben oder die Mumie des Cheops
gefunden hat, hält sich nach wie vor die Meinung, das noch eine andere
Grabkammer irgendwo verborgen liegt. Es hält sich das Gerücht,
das es sich hierbei um eine Scheingrabkammer handelt, die nur für
Grabräuber angelegt wurde, um ein geplündertes Grab vorzutäuschen.
Sonnenbarke
1954 wurde ein voll funktionsfähiges in 1224 Teile zerlegtes aus Zedernholz (vom Libanon importiert) bestehendes Schiff entdeckt. Das mittlerweile wieder zusammengebaute 43,3 m lange, 5,9 m breite und an Bug und Heck 5 bzw. 7 m hochgezogene Schiff mit Kajüte, 10 Antriebs- und 2 Steuerrudern kann heute wieder im Bootsmuseum besichtigt werden. In einer angrenzenden Grube derselben Art wurde 1987 ein zweites Schiff durch Bohrsonden gefunden, das man aber erst bergen möchte, wenn man mit der Konservierung des ersten Schiffs genügend Erfahrungen gemacht hat. Insgesamt wurden in der Zwischenzeit 6 dieser Bootsgruben ermittelt und es ist geplant ein zweites Schiffsmuseum für die Barke der Königin zu bauen.
1972 stießen amerikanische Physiker etwa 20 m über der Sargkammer auf
einen weiteren Raum, dessen Bestimmung noch unklar ist.
Weitere Gänge und Räume werden hier vermutet.
1974 scheiterte wegen der Undurchlässigkeit des Materials eine Radardurchleuchtung der Cheopspyramide.
1976 wurden von französischen und japanischen Forschern weitere undefinierbare Hohlräume entdeckt.
1986 wurden durch französische Forscher Bohrungen im Inneren der Cheopspyramide vorgenommen, wo man zwar bislang unbekannte, allerdings nur mit Sand aufgefüllte Hohlkörper fand.
1991 Großalarm! Die Cheopspyramide drohte von innen her zu verfaulen!
Rudolf Gantenbrink und Prof. Rainer Stadelmann nehmen Kontakt auf zur Rettung der Cheopspyramide!
1992 Januar
In Ägypten hatte sich bereits ein Einsatzteam eingefunden. Zu den Ägyptologen
R. Stadelmann DAI Kairo, Zahi Hawass und Roboterexperte Rudolf Gantenbrink hatte
sich noch der Photogrammeter Ulrich Kapp eingefunden.
Die Pyramide wurde genauestens untersucht und es wurde versucht ein Belüftungssytem
zu finden, das für die Cheopspyramide geeignet wäre. Dazu wurden
auch die Räumlichkeiten der Königinnenkammer genauer in Augenschein
genommen. Rudolf Gantenbrink fiel ein Schacht auf, der sich als sehr erfolgversprechend
entpuppte und holte sich die Erlaubnis nach Installation der Belüftungsanlage
diesen näher zu untersuchen.
1992 März
Das Belüftungssystem wurde eingebaut und in Betrieb genommen. Die Luftfeuchtigkeit
konnte sofort auf 52 % herunter gedrückt werden. Die Rettungsaktion für
die Cheopspyramide war ein voller Erfolg! R. Gantenbrink arbeitet an einem Miniroboter
zur Erforschung der Schächte in der Cheopspyramide.
1993 März
Rudolf Gantenbrink und sein Kameramann Jochen Breitenstein erhalten die Erlaubnis
mit Ihrem Miniroboter UPUAUT-2 die Schächte in der Cheopspyramide zu erforschen.
Sie kehrten im März 1993 zurück nach Giseh und fingen an die Schächte
in der Königinnenkammer weiter zu erforschen. Der Miniroboter mit seiner
aufgesetzten Kamera fuhr 65 Meter weit in den zuvor von R. Gantenbrink entdeckten
20x20 cm breiten Schacht hinein und entdeckte einen unbekannten Blockierstein
aus feinem Kalkstein, in dem 2 Kupfernadeln steckten und einen davor liegenden
länglichen Gegenstand der wie ein Keil aussah. Die Sensation war perfekt
und ging durch sämtliche Medien der Welt! Die anfänglich gute Zusammenarbeit
mit den ägyptischen Behörden und Prof. R. Stadelmann verschlechterten
sich zusehends durch diverse Medienberichte und am Schluss wurde das Projekt
UPUAUT 2 gestoppt. Rudolf Gantenbrink weigert sich bis jetzt standhaft das Projekt
noch einmal in Angriff zu nehmen und die ägyptischen Behörden verweigern
ihm auch leider die nötige Zustimmung dafür. Leider ist dieses Projekt
an den unterschiedlichen Auffassungen und kulturellen Barrieren gescheitert.
Vielleicht sollten sich beide Parteien noch einmal in Ruhe an einen Tisch setzen
und vernünftig miteinander reden, denn die Erforschung und Erhaltung der
Cheopspyramide sollte dieses Gespräch eigentlich schon wert sein.
Text von Gabriele Schwarz